Traubenhyazinthen blühen blau … oder weiß … oder vielleicht auch rosa … oder: Gelb. Naja, das ist freilich auch mir bis zum letzten Herbst nicht bekannt gewesen, ehe ich das Angebot von Gert-Pieter Nijssen in Heemstede studiert habe. Dort stolperte ich sozusagen über diese Traubenhyazinthenart, die ich natürlich sofort ausprobieren musste. Gedacht, bestellt, gepflanzt – und so blühte sie bei mir eines Jahres von Mitte März bis Mitte April. Eine goldorangefarbene Rosenkugel hatte ich in das gleiche Gefäß eingestäbt, in der Hoffnung, dass sie die Blütenwirkung dieser spannenden Zwiebelpflanze etwas steigert. Aber das ist eigentlich nicht erforderlich, denn die hier gezeigte ’Golden Fragrance’ fällt auch ohne Unterstützung auf.
Die Blüten sind zunächst eher orange gefärbt, hellen aber dann zügig zu einem Gelb auf. Sie sind typisch für die Gattung Muscari geformt, allerdings etwas größer als allgemein gewohnt. Selbstverständlich ist auch die Farbe alles andere als der Standard und als reichte das noch nicht, macht sich beim Schnuppern an den Blüten ein angenehmer Duft bemerkbar, der etwas an Flieder erinnert.
Als Pflanze für Gefäße, bei der es um die Nahwirkung geht, hat sie bereits ihren Einstand mit Bravour gemeistert, denn sie ist ein echter Hingucker. Allerdings ist sie, wie die meisten anderen Raritäten auch, in Massen für größere Pflanzungen nicht gerade etwas für den kleinen Geldbeutel … aber wer weiß? Vielleicht bewährt sie sich auf Dauer als genauso zäh und wüchsig, wie die blauen oder weißen Varianten und verbreitet sind in den Gärten (und Kulturfeldern) ebenso willig. Dann wäre es nur eine Frage von vielleicht 10 Jahren, bis sie Eingang ins allgemeine Sortiment finden würde … aber bis dahin kann man sie ja auch in kleinen Dosen in Töpfen, Kästen oder ausgewählten Beeten genießen.