Steckbrief:
Lobularia maritima (syn. Alyssum maritimum)
Familie: Brassicaceae (Kreuzblütler)
Gattung: Lobularia (Silberkräuter)
Pflanzenart: bei uns meist einjährig
Höhe: ca. 15-20 cm
Habitus: niedrig und buschig, reich verzweigt
Laub: länglich, ganzrandig, klein, tiefgrün
Blüten: radiär-symmetrisch, sehr klein, stark nach Honig duftend
Blütenfarben: weiß (wirklich blendend weiß wie mit Persil gewaschen!), zuweilen rosig angehaucht, rosakarmin, bläulich Lila
Blütenstand: Trauben, zunächst erscheinen sie rund, später, wenn die ersten Blüten verblüht sich, strecken sie sich etwas, haben aber immer eine kuppelartige Form
Blütezeit: April– Oktober mit Pausen durch Rückschnitt
Herkunft: westliches Mittelmeergebiet – dort zuweilen über ein Jahr hinweg weiter ausdauernd
Einsatz: sehr dankbare Vordergrund- und Polsterpflanze in Beeten und Gefäßen
Standort: sonnig, am besten ein durchlässiger, aber nicht zu trockener Boden
Vermehrung: Aussaat, die leicht gelingt; im Garten auch an passenden Plätzen bereitwillige Selbstaussaat
Besonderes: der Duft ist wirklich intensiv und obendrein sind die Pflanzen perfekte Insektenweiden und ziehen vor allem Bienen und Hummeln an
Duftsteinrich ist so ziemlich die einfachste Pflanze, die man selbst aus Samen ziehen kann. Das Einzige, das knifflig ist, ist die Feinheit der jungen Pflanzen, sollte man sie pikieren. Besser macht man sich die Mühe, drei, vier Samenkörner in fertige Multipacks auszusäen und das Ganze einfach wachsen zu lassen, bis sich ein haltbarer Wurzelballen gebildet hat, der beim Auspflanzen nicht auseinanderfällt. Will man etwa Mitte April auspflanzen, reicht eine Aussaat etwa einen Monat vorher meist aus, denn die Pflanzen keimen zügig und wachsen schnell heran. Als Lückenfüller in Beeten, etwa wenn das Laub von Frühlingsblühern wie Narzissen vergilbt ist und Plätze frei werden, lassen sich auch spätere Partien etwa ab dem Aussaattermin April oder Mai heranziehen. Ich selber sähe allerdings ungern direkt ins Freiland, obwohl das von der Pflanze her gesehen völlig unkompliziert wäre. Der Grund: Zuweilen sich einfach zu viele Schnecken unterwegs, die zarte Keimlinge so schnell vertilgen, dass man sie gar nicht erst zu sehen bekommt. In Gärtnereien wird Duftsteinrich bereits ab April blühend vorgezogen angeboten und kann beruhigt ausgepflanzt werden, sofern keine Fröste mehr zu erwarten sind. Ich habe sogar schon erlebt, dass bis -3°C überstanden werden, wenn auch das keine Empfehlung dazu sein soll, Fröste zu ignorieren.
Wichtig ist, dass die Pflanzen nach der ersten Blütezeit scharf zurückgeschnitten werden sollen – rund fünf Zentimeter der Pflanze sollten nur stehen bleiben. Dann treibt sie wieder willig aus, bleibt kompakt und blüht zuverlässig nach. Das Procedere kann im Hochsommer ein zweites Mal wiederholt werden.
Was diese Pflanze gar nicht schätzt, ist ein völliges Austrocknen. Auch wenn sie Staunässe ebenfalls nicht besonders liebt, ist ein Trockentod vor allem in unseren mittlerweile sonnenstarken Sommern wahrscheinlicher. Mit anderen Worten: Gießen nicht vergessen.
Ich finde, es gibt kaum eine unkompliziertere Sommerblume, mit der sich so einfach, schnell und obendrein noch duftintensiv und äußerst insektenfreundlich Beetlücken schließen lassen. Ein Päckchen Duftsteinrich-Samen gehört in jeden guten Gärtnerhaushalt – man kann ja nie wissen, wann man es braucht.