„Amaryllis“ müssen keine großen Blüten haben, um attraktiv zu sein. Kleinblumige Sorten machen sich zuweilen sogar hübscher am Fensterbrett, weil sie sich leichter in ein Pflanzenensemble einfügen. Dennoch dominieren sie zur Blütezeit durchaus das Geschehen.
Die Sorte ‘Garden Yellow’ liefert sogar noch mehr, denn ihre Zwiebeln werden nicht einzeln geliefert, sondern hängen als kleiner Verbund zusammen. So treiben sie gleichzeitig aus – im Fall meiner Pflanze hier gleichzeitig Laub und ein bis zwei Blütenschäften pro Teilzwiebel – und blühen als Pulk. Gepflanzt und gepflegt werden sie genauso wie alle anderen Hippeastrum-Sorten. Übrigens sehen sie auch nach der Blüte etwas gefälliger aus als ein einzelner Blattschopf aus einer Riesenzwiebel. Gute Gründe also, sich mal nach diesen Sorten umzusehen. Allerdings habe ich oft festgestellt, dass sie zu den ersten gehören, die bei den Anbietern vergriffen sind.
Außerdem habe ich noch nicht valide herausgefunden, ob es sich um bereits unter einem anderen Namen angebotene Sorten handelt, die lediglich durch ein bestimmtes Kulturverfahren so behandelt werden, dass die Zwiebeln zerklüften und dabei die Teilzwiebeln noch blühfähig sind, oder ob die relativ kleinen Zwiebeln lediglich zusammengelassen werden, um sie unter dem Label „Garden“ (so heißen die meisten Sorten, die dann mit einer Farbbezeichnung im Handel sind) zu vermarkten. Sowie ich das genau herausbekommen habe, schreibe ich es auf!
Das „Garden“ heißt, nebenbei bemerkt, nicht dass sie im Garten blühen werden. Diese frostempfindlichen Kleinblumer sind in ihren Wachstumsrhythmus nicht so getriggert worden, dass ihre Blütezeit in die Sommermonate fällt.
‘Garden Yellow’ fällt durch eher schmale Blüten auf, die sich weit öffnen und eine gewisse Sternform ausbilden. Die Farbe spielt in einem limonengelbgrün schattierten Creme … sehr leicht, sehr pastellfarben. Insofern sind die Blüten ungemein verträglich und nie aufdringlich. Außerdem kann sie pro Schaft mehr als die meist zu beobachtenden vier Knospen ausbilden. Das und die Tatsache, dass früh und spät ausgetriebene Schäfte in einem Zeitabstand von etwa ein, zwei Wochen aufblühen, sorgt für einen sehr schönen Blütenflor über vier Wochen. Sie hat ein sehr hübsches Gegenstück in leuchtendem Rot mit dem Namen ‚Garden Red‘.