Diese Rosenklasse umfasst aufrecht wachsende Rosensorten, die eine Höhe etwa zwischen 50 und 90 cm erreichen. Die Pflanzen wachsen dabei aufrecht und blühen mehrmals im Jahr. Es handelt sich um moderne Rosen die eine lange Züchtungsgeschichte hinter sich haben. Mehrere Rosenklassen sind in den Beet-Rosen aufgegangen. Zu ihnen gehören Polyantha-Rosen, Polyantha-Hybriden oder Floribunda-Rosen. Eine Zeitlang konnte man die Aufgliederung solcher halbhoch wachsender Züchtungen noch aufrecht halten. Mittlerweile sind die Stammbäume aber zu komplex geworden, um unstrittig einer der genannten älteren Rosenklassen zugeordnet zu werden.
Wie bei anderen modernen Rosen gilt auch für die Zuordnung einer Rosensorte zu den Beet-Rosen in erster Linie der Habitus. Eine echte Beet-Rose, etwa die oben groß abgebildete vorzügliche ‘Hansestadt Rostock’, sollte ungefähr in der oben genannten Höhe wachsen, die Blüten aufrecht und in Büscheln tragen und zuverlässig bis zum Herbst neue Knospen und Blüten hervor bringen. Die Größe, Form oder Füllung der Blüte spielt bei einer Zuordnung zu einer Rosenklasse keine Rolle. Darum gibt es Beet-Rosen in allen bei Rosen denkbaren Spielarten. Da die Züchter bei Beet-Rosen die Blattgesundheit, Dauerblüte und ähnliche „praktische Eigenschaften“ in den Vordergrund stellen und entsprechende Sorten zur Kreuzung verwenden, duften Beet-Rosen-Sorten nur selten stark, wenn es auch Ausnahmen wie die den Edelrosen nahestehende, sehr empfehlenswerte ‘Hermann-Hesse-Rose’ gibt, die links zu sehen ist. Ich finde ein eventuelles Fehlen von Duft in Ordnung, denn diese Rosen sollen vor allem zuverlässig für Farbe sorgen und verlange solchen „Gartenschwerarbeiterinnen“ nicht auch noch starken Duft ab.
Über die Benennung der Rosenklasse ließe sich schmunzeln. Selbstverständlich kann eine Rosensorte gleich welcher Klasse sie angehört in Beete gepflanzt werden. Beetrosen eignen sich aber in besonderer Weise dazu, eine starke Farbwirkung zu erzielen, wenn sie in Pulks oder gleich beetweise gepflanzt werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, stets mindestens drei, besser fünf oder noch mehr Pflanzen einer Sorte zusammen einzusetzen.
Bei manchen Sorten ist die Einteilung zur Beet-Rose sehr schwierig. So gibt es als Beet-Rosen kategorisierte Sorten, die auf guten Böden deutlich höher als einen Meter wachsen und daher eigentlich zu Strauchrosen gehören … ohne vielleicht deren Opulenz zu haben. Am besten ist es, sich erst mal genau über die tatsächlichen Eigenschaften einer Rosensorte zu erkundigen, ehe man ihr eine Hauptrolle im Gartengeschehen als Farbträger anvertraut. Auch eine Rose, die etwas aus dem Rahmen einer typischen Beet-Rose fällt, kann im Garten unwiderstehlich wirken, man muss nur wissen, wie man sie einsetzt. Die rechts abgebildete wundervolle ‘Novalis’ etwa wäre mir für flächige Beete zu hoch, ist aber als kleine Gruppe mit sorgsam abgestimmter Begleitung ist sie – hier der sprachliche Bezug zum Namen – ein Gedicht.
Auch zu den so genannten „Bodendecker-Rosen“, die ich lieber „Kleinstrauchrosen“ nenne, ist eine Abgrenzung der Beetrosen schwierig. Kleinstrauchrosen haben eine ähnliche Höhe, wachsen grundsätzlich ausschwingender und breiter und tragen meist kleinere Blüten als Beetrosen, diese dafür aber in größeren Büscheln. Es bleibt auch hier – wie übrigens bei allen neuen Rosensorten – dem Züchter überlassen, wo genau Grenzfälle einzunischen sind. Und man kann sich trefflich darüber streiten … wenn man unbedingt will …