Man findet diese Pflanzenteile bei Orchideen, die mehrere Triebe ausbilden. Es handelt sich um Verdickungen an der Basis der Triebe, die als Wasser- oder Nährstoffspeicher dienen. In ihrer Erscheinung sind sie variantenreich und können feste Kugeln bilden, aussehen wie aufrecht gestellte eiförmige Scheiben oder auch lediglich anmuten wie angeschwollene Triebe oder Blattansätze. Bei der Pflege von Orchideen zeigen sie durch eine arttypische feste Erscheinung an, dass so ziemlich alles in Ordnung ist. Schrumpeln sie ein, ist das ein Zeichen, dass es mit der Wasserversorgung hapert (zuviel oder zuwenig, beides ist denkbar) und die Wurzeln eventuell nicht intakt sind. Oft ist es so, dass eine Pseudobulle ein oder mehrere Jahre wachsen muss ehe sie blühen kann. Nach einer Blüte bilden die meisten Orchideenarten keine neue aus derselben Pseudobulbe, doch immerhin versorgt sie noch die Pflanze mit Assimilaten, ehe sie vergeht. Die Bildung neuer Pseudobulben an der Orchideenpflanze zeigt, dass sie sich wohl fühlt, weiter wächst und verjüngt. Je mehr junge Pseudobulben vorhanden sind, desto reicher wird sie zukünftig blühen.
Abgebildet sind die Pseudobulben der Wildorchidee Dendrochilum glumaceum. Aber diese Art ist bei weitem nicht die einzige mit derartigen Strukturen. Geläufige Gattungen oder Arten für die Zimmerkultur, etwa Cymbidium, Cattleya und ihre Hybriden, Oncidum und viele mehr haben ebenfalls Pseudobulben.
Die Vermehrung von Orchideen die Pseudobulben ausbilden erfolgt indem man Teilstücke mit einer oder mehreren jungen Pseudobulben abnimmt und neu in Orchideensubstrat einpflanzt.