syn: ‘Yellow Cécile Brunner‘
China-Rose, Polyantha-Rose
Rambaux. (F) 1875; eingeführt von Dubreuil (F) 1884
Kreuzung: Rosa multiflora (oder einer Hybride daraus) x ’Madame Falcot’
Farbe: sanftes, gelblich nuanciertes helles Rosa
Füllung/Form: dicht gefüllt; hohe Knospe, etwas zauselige flache offene Büte
Duft: mittelstark, eher süßlich
Höhe: ca. 100 cm, gelegentlich deutlich höher
So kenne ich sie: Ist sie erstmal aus dem Schlaf erwacht – und sie gehört zu den Frühaufsteher hinsichtlich des Austreibens unter den Rosen – kommt sie schnell voran. Als China-Rose ist sie im März und April gerade durch den frühen, zügigen Austrieb etwas frostgefährdet. Doch wenn sie an einem etwas geschützt Platz wachsen darf, stehen die Chancen sehr gut, dass sie ohne große Blessuren ins Jahr startet.
Achja – bei dieser Gelegenheit muss ich noch erwähnen, dass ‘Perle d’or’ und Sorten die ihr züchterisch sehr nahe stehen auch in die Rosenklasse der Polyantha-Rosen eingeordnet werden kann. Beides hat sein für und Wider … nehmen Sie es als persönliche Entscheidung, dass ich sie hier aufführe, sowie ich von der anderen Kategorie mehr überzeugt bin, werde ich den Eintrag hier ändern und meine Gründe dafür darlegen.
Die Austriebe sind rot. 2018 beispielsweise zeigten sich erste Knospen zeigen sich schon ab dem 18. April und die erste Blüte öffnete sich am 9. Mai. Die Knospe ist hoch gebaut und eine Miniaturausgabe einer Edelrose, die erblüht. Geöffnete Blüten haben einen Durchmesser von etwa 4 Zentimetern. Die elegante Knospenform hält sich etwa zwei, manchmal drei Tage und weicht einer charmant-zerzausten, eher flachen Blüte, die gut gefüllt ist. Die Duftintensität schwankt und man kann sie auch als leicht duftend beschreiben, ohne einen Fehler zu machen. Mir sind aber auch Dufterlebnisse in Erinnerung, an denen ein süßlicher, etwas von Gewürzen wie Koriander oder Nelken unterlegter Wohlgeruch sich am Sitzplatz direkt nebenan bemerkbar gemacht haben, ohne dass ich direkt an den Blüten geschnuppert habe.
Zu preisen ist die Blütenfülle. Die Knospen stehen fast immer zu mehreren bis vielen zusammen, Bodentriebe tragen beim ersten Flor zuweilen 30 bis 40 Knospen, die über etwa drei bis vier Wochen nacheinander aufblühen. Ein Dauerflor ist bei ‘Perle d’Or’ die Regel und bis weit in den Spätherbst hinein zeigen sich neue Blüten. Das rechte Foto ist am 22. September 2018 in der Gönneranlage in Baden-Baden entstanden und belegt bestens, wie reich die Pflanzen blühen können.
Vom Wuchs her ist sie eine typische gedrungen wachsende China-Rose: Die Triebe verzweigen sich bereits nach den ersten vier bis sechs Blättern zu einem breiten Blütenbüschel. Das ergibt nicht gerade eine kompakte Wuchsform, doch ich finde, die weit gestellten Knospentriebe haben unbedingt einen eigenen Reiz. Im Gefäß ist sie ein echter Individualist und spielt ihre Schönheit voll aus. Dazu trägt auch das gesunde, etwas glänzende Laub bei. Bisher konnte ich keine Spuren von Pilzbefall erkennen – und das bei ein und derselben Pflanze, die ich seinerzeit bereits in Bielefeld im Kübel pflegen konnte.
Die Winterhärte gilt als ausreichend, wenn auch nicht ideal für kalte Gegenden mit strengen Frösten. Hier im Weinbaugebiet fällt das nicht ins Gewicht, aber an anderen Standorten ist gewiss ein Winterschutz durch Anhäufeln empfehlenswert.
Der Name, der mit „Goldperle“ übersetzt werden kann ist ein klein wenig irreführend – zumindest was spontane Assoziationen betrifft. Der Gelbton ist nur ein Schimmer und keinesfalls darf man, wenn man diesen Rosennamen etwa nur in einer Liste ohne Abbildungen findet schließen, dass es die Blüte goldgelb ist. Hält man sich aber eine Perle (etwa eine Südsee-Perle) mit einem Goldlüster vor Augen, wird augenblicklich klar, dass der Name überaus treffend gewählt wurde. Solche Perlen haben ebenfalls nur einen gelblichen Hauch der einen rosigen Untergrund belebt. Und genauso verhält es sich bei dieser Rosensorte.
Sie ähnelt hinsichtlich der Pflanzeneigenschaften, Blütenform und -größe oder dem Laub stark der etwas bekannteren ‘Mademoiselle Cécile Brunner’, die jedoch in einem reinen, zarten Rosa ohne Nebentönungen blüht. Ich hatte ja auch die Wahl, welche der beiden Sorten ich in den Kübel pflanze als ich mich auf den Seiten vom Rosenhof Schultheis nach einer China-Rose umschaute … und entschied mich für ‘Perle d’Or’ mit ihrem kleinen gewissen Extra.