Strauch-Rose, Persica-Hybride
Tantau (D), 2020
Kreuzung: nicht veröffentlicht
Farbe: softes, zartes Rosa; Basalring etwas dunkler
Füllung/Form: halb gefüllt; abflachende Schalenblüte
Duft: leicht bis mittelstark
Höhe: um 110 cm
Die neuen Sorten, die unter sichtlicher Beteiligung von Rosa persica entstanden sind und entstehen, gefallen mir immer besser und sie weisen eine erstaunliche Bandbreite an Wuchsformen auf. Auch hinsichtlich der Farbstellung finden sich sehr reizvolle Variationen. Längst nicht alle sind leuchtend gefärbt und haben einen exotischen Touch. Die liebliche ’Orienta Magnolia’ ist ein wunderbares Beispiel für eine subtile und doch präsente ungewöhnliche Farbstellung.
Bei ihr ist der Basalring nicht so scharf abgegrenzt und kontrastreich, wie man es vielleicht bei einer Persica-Rose erwarten würde. Die Farbabstufung zum hellen, weichen Rosa als Grundfarbe der halb gefüllten, recht großen Blüten, ist sanfter und bei Hitze ist sie kaum markanter als ein Wasserzeichen. Ist das ein Fehlgriff? Muss nicht eine Persica-Rose einen wirklich deutlichen Ring zeigen?
Wie immer kommt es doch darauf an, was ich mit einer Rosensorte gestalterisch vorhabe. Und hier baut ’Orienta Magnolia’ auf überzeugende Weise eine Brücke von den neuartigen Persicas zu den bisher gewohnten und geliebten Rosen ohne eine Ringzeichnung. Sie lässt sich eben weil sie ein eher pastelles Farbenspiel hat, mühelos und ohne gestalterischen Bruch auch in klassische Rosengärten einfügen. Der Ring ist präsent, drängt sich aber nie auf und wird daher zu keinem Fremdkörper. Und die Farbe ist derart rosentypisch, dass sie in engen wie weiten Farbschemata einer Pflanzung problemlos einfügbar ist.
’Orienta Magnolia’ fällt schon als junge Pflanze durch einen reichen und zügigen Austrieb auf. Überraschenderweise sind die jungen Stacheln rötlich gefärbt und sitzen als Akzente zwischen den jungen, hellgrünen, glänzenden Blättern. Der Wuchs ist eher aufrecht und die Triebe spreizen sich ein wenig. Die Blüten stehen grundsätzlich in Büscheln zusammen und jedes Büschel steht etwa drei bis vier Wochen in Flor. Je nach Witterung kann die Farbe variieren. Meist ist das Rosa zart und der Ring etwas dunkler; zuweilen ist die Blüte vor allem beim Erblühen gelblich durchstrahlt und im kühlen Herbst habe ich auch schon intensiv rosa Blüten gefunden. Immer sind die Farben harmonisch und reizvoll. Hinzu kommt ein süßlicher Duft der eher leicht, gelegentlich mittelstark strömt.
Die Wuchsform lässt eine Höhe von mindestens einen Meter, wahrscheinlich etwas mehr erwarten. Da sich die Pflanzen sehr zügig aufbauen, dürfte eine Gruppe oder Hecke von ihr zu einem verlässlichen Blickfang werden, denn die Belaubung scheint gegenüber Pilzbefall widerstandsfähig genug zu sein, damit die Pflanze als Gesamtes eine tragende Rolle in einem Garten einnehmen kann.
Diese Sorte gehört einer der neuen Kollektion aus Persica-Rosen von Tantau an, bei der alle Sorten einen Doppelnamen tragen und der erste stets „Orienta“ lautet.
Andere Züchter gehen ähnlich vor und führen ihre neuartigen Persicas in eigenen Gruppen. Der US-Amerikaner Warner nennt sie „Hugs and Kisses“; Kordes führt den Namen „See You“ und bei Noack scheint „Jojo“ der entsprechende Name zu werden. Es steht zu erwarten, dass noch reichlich spannende, variantenreiche Sorten aus derartigen Züchtungslinien demnächst auf den Markt kommen werden. Die anfänglichen Schwierigkeiten bei deren Entwicklung scheinen überwunden, denn die neueren Sorten zeichnen sich durch eine kontinuierliche Blüte, eine angemessene Winterhärte und eine gute bis sehr gute Widerstandskraft gegenüber Pilzbefall aus.
is ja toll
na sowas