Öfterblühender Rambler
Mehring (D), vor 2003; von Tantau eingeführt
Kreuzung: ’Super Excelsa’ x ’Veilchenblau’
Farbe: dunkel malvenfarben bis purpurn
Füllung/Form: locker gefüllt; rundliche Knospe und schalenförmige Blüte
Duft: mittelstark und süßlich
Höhe: um 250 cm
Sie gehört zur ersten Generation öfter blühender Rambler, die zu Anfang unseres Jahrtausends entstanden sind und deren Sortiment sich seither stark erweitert hat. Noch immer ist sie eine der besten, denn sowohl im Wuchs, ihrer Gesundheit und der Blütenschönheit gibt es kaum etwas Besseres.
Unvergleichlich ist die Blütenfarbe. Lassen Sie sich aber nicht durch den Sortennamen aufs Glatteis führen. „Blue“ ist sie nicht! Was wir als „blaue“ Rosen bezeichnen sollte zumindest einen sehr klaren Lilaton aufweisen. Das ist bei helleren Sorten wie ’Novalis’ (Beet-Rose) oder ‚’Pacific Blue’ (Edel-Rose) etwa der Fall, von den dunkleren Sorten kommt ’Minerva’ (Beet-Rose) dem ziemlich nahe. Die Vatersorte von ’Perennial Blue’, der legendäre einmal blühende Rambler ’Veilchenblau’, ist meines Erachtens auch noch eine „blaue Rose“ – die hier behandelte Tochter so gerade nicht mehr. Die Farbe ist ein kühles Purpur, das ins Mauve spielt und nur gelegentlich bläulich schimmert.
Das soll aber wirklich niemanden davon abhalten, sie zu pflanzen! Im Gegenteil, denn mit diesen einzigartigen und doch für die Vergesellschaftung mit etwas Fingerspitzengefühl unkomplizierten Farbe lässt sie sich leicht in jeden Garten einsetzen. Zumal die kleinen Blüten in reich bis sehr reich bestückten Büscheln hervorgebracht werden und durch ihre Menge der Duft, der an der einzelnen Blüte eher mittelstark ist, durch die Sommerluft weht. Die Blüten öffnen sich zudem so weit, dass auch Insekten in ihnen Pollennahrung finden.
Das Laub sieht aus wie frisch gewaschen und ist nicht anfällig für Pilzbefall. Es deckt die kaum bestachelten Triebe sehr gut. Man kann ’Perennial Blue’ ausgezeichnet aufbinden und mit ihr stabile Bögen oder hohe Rankhilfen – von der Pergola bis zum frei stehenden Aufbau – bewachsen lassen. Als Wandbegrünung würde ich sie allerdings nicht empfehlen. Ihre Abstammung von zwei Ramblern lässt darauf schließen, dass sie bei wenig Luftbewegung und/oder Hitzestau denn doch ihre Widerstandskraft gegenüber Mehltau oder Sternrußtau einbüßen würde. Ich habe sie zwar noch nie krank gesehen, aber auch noch nie an einer Hauswand.
Selbst frei stehend ist ’Perennial Blue’ eine Wonne. Allerdings sollte sie auch bei dieser Verwendung etwas Halt bekommen – beispielsweise durch ein etwa meterhohes Gerüst, dass die tragenden Triebe stützt und vom Strauch überwachsen wird. Auch ein solider Zaun kann hier helfen, und der muss nicht mannshoch sein. Viel schöner ist es, wenn die Pflanze ihn überwächst und versteckt. Ich hatte auf diese Weise die violette Sorte mit dem zartgelben ebenfalls öfter blühenden Rambler ‘Christine Hélène’ (ist im Hintergrund auf den Bildern zu sehen) mal in meinem Schrebergarten stehen und dieses perfekt kontrastierende Paar war ein umwerfend schöner Sichtschutz in dessen Nähe ich gerne Stühle und einen Tisch aufgestellt hatte, um dort Kaffee zu trinken. Steht ’Perennial Blue’ frei, ist ein etwas schärferer Rückschnitt im zeitigen Frühjahr angemessen. Die Winterhärte ist übrigens gut.
Etwas Wasser muss ich leider in den Wein gießen – Wasser das mir zugetragen wurde. Selbst habe ich ’Perennial Blue’ als zuverlässig nachblühend erlebt. Sowie die Pflanze ein, zwei Jahre steht, konnte ich stets drei Blütenschübe erleben. Aber ich höre von einigen Rosenliebhabern, dass ihr Exemplar nach einer tollen Frühsommerblüte lediglich sporadisch und schwach nachblüht. Vielleicht braucht sie, um ihr volles Potenzial zu entfalten, einen besonders guten Boden und einen durch und durch sonnigen Standort. Beides konnte ich ihr in meinen Gärten glücklicherweise immer bieten. Falls der Boden in Ihrem Garten nicht ideal ist, steuern Sie am besten mit großzügigen Düngegaben gegen. Die Rose ist es wirklich wert!
Ich hatte sie als teures Hochstammbäumchen und nach 4 Jahren entsorgt.
O.K. Standort zu nahe am Eingang und damit ständiger Blütenfall vor dem Haus – selbst Schuld.
Aber nach 3 Wochen blühte nichts/kaum mehr (bester Lehmboden) . Nur noch grüner garstiger elendiges stachelig verharkendes Gestrüpp. Einbinden im Winter—niiiie mehr – ich athmete durch als sie im Wertstoffhof landete.
Für mich eine nicht empfehlenswerte Rose. Es gibt bessere, mit weniger Stacheln und somit pflegeleichter und blühfreudiger. Kann aus dem programm gerne fliegen. Da bin ich mittlerweile erbarmungslos bei dem anderen Angebot.
Hallo Herr Knoblach,
es ist wohl so, dass wir sehr unterschiedliche Erfahrungen mit ‚Perennial Blue‘ gemacht haben. Ich habe sie als zuverlässig blühende Sorte mit mindestens drei Floren kennengelernt, die kerngesund war und die reine Freude. Besonders viele Stacheln hatten meine Exemplare übrigens auch nicht – im Gegenteil. Sonderbar, wie unterschiedlich die Einschätzungen sind. Danke jedenfalls für die Anmerkung.