Anastasia offene Blüte

’Anastasia’

Edel-Rose 
Adam/NIRP (F), 2014
Kreuzung: Sport der Floristenrose ’Anna’: ’Noblesse’ x ’Virginia’ )
Farbe: cremeweiß mit apricot
Füllung/Form: gut gefüllt; hoch gebaute Knospe und Blüte
Duft: stark
Höhe: um 110 cm

Bemerkenswert! Eine so elegante (fast) weiße Rose mit starkem Duft und guter Blattgesundheit? Diesen Volltreffer hat der französische Züchter Michel Adam mit ’Anastasia’ definitiv gemacht. Ich finde, Monsieur Adam hat den Bogen raus, Edelrosen zu züchten, die eine hoch elegante Form haben, duften und auch noch hinreichend gesund sind. Nicht, dass vergleichbare Sorten gar nicht in deutschen oder britischen Sortimenten zu finden sind, doch bei Adam häuft sich das in den letzten Jahren und es macht Freude, die Entwicklung seines Sortimentes weiter zu verfolgen.

Anastasia perfekte Blüte

Die Knospen kündigen schon an, dass man hier eine Sorte der Extraklasse vor sich hat. Sie sind stets vollendet hoch gewickelt und öffnen sich langsam ohne irgendetwas an ihrer Eleganz zu verlieren – nicht einmal beim Verblühen lassen sie sich gehen. Im Sommer leuchtet das Cremeweiß nahezu ohne Nebenschattierungen, ab Spätsommer finden sich in der Mitte der Blüten zarte apricotfarbene Nuancen. Mit Abstand meint man bei Sonne ein komplett weiß blühendes Beet vor sich zu haben, je näher man kommt, desto besser erkennt man die schmeichelnde Nebenfarbe. Hinzu kommt der starke Duft der, sagen wir mal, als „weichrosig“ mit klaren Zitrusanklängen beschreibbar ist.

’Anastasia’ wächst kräftig aufrecht und übertrifft mühelos die Metermarke. Das frischgrüne, glänzende Laub deckt gut und somit stehen die Pflanzen rundum attraktiv da – bis in den späten Herbst. Schließlich ist die Blattgesundheit so gut, dass es durch ein ADR-Siegel attestiert werden konnte.

In einem Rosengarten, den ich einmal angelegt hatte, ist ’Anastasia’ von ähnlicher Farbe wie ’Madame Anisette’ – zumindest von Weitem gesehen wirken beide weiß. Ich hätte mich also für eine von beiden entscheiden können, doch ich tat es nicht. Bei der Planung ist mir gewiss kein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Ich wollte gerade gerne auch Sorten präsentieren, die sich erst bei genauem Hinsehen als jeweils eigenständig erweisen. In diesem Fall liegen die Unterschiede in der Duftnote, in der Varianz der zarten Untertöne auf dem weiß und letztlich auch in der Weise, wie eine hohe Pflanze die Blüten genau hält. ’Anastasia’ wächst nicht ganz so schmal und hoch wie die Kollegin, der sie auf den ersten Blick durch die Blüten gleicht. Und beide sind traumhaft schön.