Syn: ’Perfume Passion’, ’Pink Perfection’, ’Sophie Davant’
Edelrose
Kordes (D), 2007
Kreuzung: ’The MacCartney Rose’ x unbenamter Sämling
Farbe: nuancierter mittlerer Rosaton
Füllung/Form: gut gefüllt; hoch gebaute Knospe, Becherform
Duft: stark
Höhe: um 100 cm
Moderne Rosen duften nicht? Blödsinn! Schnuppern Sie einmal nur an ’Beverly’ und dieses Vorurteil ist ein- für allemal vergessen! Und selbst wenn sie gewiss nicht die einzige moderne Rose mit guten Duft ist, versteige ich mich zu der Behauptung, dass ’Beverly’ zu den stärksten Duftrosen des neuen Jahrtausends gehört.
Und es ist nicht nur der Duft, der diese Sorte begehrenswert macht. Die Knospe ist relativ lang und hoch gebaut; im Aufblühen spreizen sich die Petalen weit ab. Ihre Grundfarbe ist ein helles Rosa, doch das wird durch eine etwas dunklere, fast silbrig erscheinende Rosanuance übergossen. So scheinen die Blüten durch ihre Farbgebung, weniger durch ihre Textur, zu schimmern. Öffnet sich die Blüte weiter, biegen sich die äußeren Petalen nicht völlig um, sondern bleiben meist soweit aufrecht, dass eine flache Becherform entsteht. Das zählt zu den Punkten, die ’Beverly’ einzigartig machen und gut wiedererkennen lassen.
Herausragend und bestens wiedererkennbar ist freilich der Duft! Er ist nicht nur stark und strömend, sondern auch sehr nuancenreich. Schnuppert man konzentriert an der Blüte, findet man neben der Rosennote auch prickelnde Zitrusaromen, etwas, das an weiche, süße Früchte wie Birnen oder Pfirsiche erinnert und dann noch eine Note der ich mal den Begriff „Pollen“ zuordnen würde und für mich für etwas entschärftes Erdiges, Würziges steht. Trotz des guten Duftes sind die Petalen fest genug, dass die Blüten auch einen Regenschauer gut überstehen.
Aber ist eine solche Duftausnahme auch blattgesund? Nun, ich habe bisher keine Hinweise auf Anfälligkeiten selbst gesehen, muss aber zugeben, dass ich sie erst in diesem Jahr in einen Rosengarten gepflanzt habe und das Jahr trocken war. Allgemein ergaben meine Recherchen, dass sie wenig unter Pilzbefall leidet, doch in den letzten Jahren wurde leider Rosenrost etwas auffällig. Ich muss mal wieder ein Beet von ihr selbst in Augenschein nehmen, um sicher zu sein, ob es sich dabei um eine Sortenschwäche handelt oder einfach nur auf einen ungünstigen Standort oder Wetterverlauf zurückführbar ist. Auf jeden Fall ist sie deutlich gesunder als ihre Muttersorte, die ebenfalls für ihren Duft gerühmt wird, aber ein echtes Problem mit Mehltau und Sternrußtau hat. Hoffentlich hat der Papa von ’Beverly’ ausreichend Resistenzgene beigesteuert.
Die Pflanze wächst üppig, wird deutlich mehr als meterhoch und ist sehr reich belaubt. Der Durchtrieb ist zügig, selbst wenn sich gelegentliche Blütenpausen nicht ausbleiben. Auch die Verzweigung ist gut und trägt zur perfekten Beetwirkung bei. Selbst wenn sie nicht allzu breit wird, können attraktive Pflanzungen mit ihr bestückt werden … Beete, denen man sich nähern muss, denn wer will sich einen derartigen Duftrausch schon entgehen lassen.